bisherige Grabungen und Ergebnisse:
In den Jahren 1992 und 1994 fanden Grabungen an der Glashⁿtte statt. In jeweils sechsw÷chigen Grabungskampagnen wurden mit vier bis sechs Mitarbeitern gr÷▀ere Teile des Hⁿttenstandortes untersucht. Diesen Grabungen gingen umfangreiche Prospektionen (Georadar; Geomagnetik) voraus, die dazu dienten, Informationen ⁿber die Befunde zuerhalten, damit der Arbeitsaufwand und die m÷glichen Ergebnisse ⁿberhaupt abschΣtzbar waren.
Bei der ersten Grabung konnte ein zentraler Glasschmelzofen sowie mehrere Neben÷fen freigelegt werden, die unserer Ansicht nach der Produktion von Schmelztiegeln dienten. Parallel dazu wurden historische Forschungen angestellt, um die schriftlichen Nachrichten, die auf diese Glashⁿtte hinweisen, als Hilfsmittel fⁿr die Deutung der Befunde nutzen zu k÷nnen.
Die Grabung wurde an der Stelle, an der die Messungen die h÷chste Anomaliedichte ergeben hatten, durchgefⁿhrt. Als Ergebnis dieser Grabung liegt die gesicherte Datierung der Anlage in die zweite HΣlfte des 15. Jhdt. vor. Desweiteren konnten drei Ofenanlagen angeschnitten werden, deren nΣherer Untersuchung die zweite Grabung diente. Die Funde zeigten ein weites Spektrum der zeitgen÷ssischen Glasproduktion auf, wobei besonders Flachglasreste auffΣllig waren.
Bei der zweiten Grabung wurde der Bereich des Hauptofens untersucht. Festgestellt wurden Schⁿrkanal, OfenbΣnke fⁿr die GlashΣfen, sowie Arbeitshilfen fⁿr die GlasblΣser. Sehr interessante Ergebnisse wurden zur Frage einer frⁿhen arbeitsteiligen Glasproduktion mit Differenzierung der einzelnen Prozesse der Herstellung von Hohl- und Flachglas erzielt. Nicht alle Baubefunde konnten in ihrer Funktion genau bestimmt werden, aber es bestehen deutliche Anhaltspunkte ⁿber den Ablauf der Produktion, da einige der Befunde in historischen Berichten ihre Entsprechung fanden.
Die jetzt anliegenden Grabungen sollen zunΣchst eine Untersuchung der verbleibenden ╓fen beinhalten, um genauere Informationen ⁿber die Funktion der einzelnen ╓fen zu erhalten. Durch die geomagnetischen Prospektionen sind die Standorte weiterer ╓fen im Umfeld des ergrabenen Schmelzofens bekannt. Bisher nicht archΣologisch untersucht ist die Herstellung von FlachglΣsern, die nur indirekt durch Bruchmaterial nachgewiesen ist. Die Herstellung mittelalterlicher FensterglΣser in der Technik, welche fⁿr die Hⁿtte im Sch÷nbuch anzunehmen ist, ist bisher weitgehend ungeklΣrt, die dazu notwendigen Anlagen konnten noch bei keiner der bis heute durchgefⁿhrten Untersuchungen von Glashⁿtten eindeutig identifiziert werden. Angesichts des ausgezeichneten Erhaltungszustand es der Befunde beim Hⁿttenstandort im Sch÷nbuch lΣ▀t eine Untersuchung der hier sicher vorhandenen Anlagen zur Produktion von Flachglas ein gutes Ergebnis erwarten. Mit dieser Kampagne k÷nnten die offenen Fragen zur Glasproduktion weitgehend abgeschlossen werden.
Als letzter Arbeitsschritt ist die Untersuchung der weiteren Umgebung der Glashⁿtte geplant, mit dem Ziel, die Frage der Unterbringung der sicher saisonal hier arbeitenden Glasmacher und ihrer Lebensbedingungen zu erforschen.
Den Kostenvoranschlag fⁿr die verbleibende Kampagne senden wir Ihnen
jederzeit gerne zu.
Literatur zum Thema: